Innehalten, stillstehen, umplanen. Für 2021 gibt es einige Möbelmoden: Einerseits die neue Schlichtheit und Geradlinigkeit, in deren Richtung sich die Branche schon seit einigen Jahren bewegt. Andererseits aber auch die Notwendigkeiten, die sich aus der verstärkten Digitalisierung des Alltags in den eigenen vier Wänden ergibt. Die „New Biedermeier“-Generation 2020 verbringt viel mehr Zeit zu Hause – und das bedingt klare Strukturen und dennoch fließende Übergänge zwischen den Lebensbereichen.
Stil - schlicht und gradlinig
Bei der Einrichtung des Eigenheims gilt: Träumen und planen darf man jederzeit. Der Einrichtungstrend "schlicht und gradlinig" ist wieder zurück moderner denn eh und je.
Schlicht und geradlinig ist erneut modern
Kochen, leben, arbeiten – die Aufwertung des Wohnbereiches
Waren es früher nur Studenten oder Freiberufler, die fließend vom Bürostuhl zum Küchenherd und dann aufs Sofa oder den Hometrainer wechselten, so hat dieser Lebensstil ganz neue Bevölkerungsgruppen erfasst. Das zeigen auch die neuen Küchenkonzepte, in denen minimalistisches Mobiliar und moderne Elemente aus Marmor, Glas, Beton oder Edelstahl kombiniert werden. Starke Kontraste zwischen dunklen Elementen und hellen Bauteilen sind ebenso „in“ wie sehr naturnahe Holzoptik. Dabei spielt auch die „Barrierefreiheit“ eine große Rolle, aber nicht nur bei älteren Generationen. Denn wer sich freier am Herd bewegen will, braucht logischerweise mehr Platz auf der Anrichte – und freie Sicht auf die digitalen „Devices“. Darüber hinaus sind nachhaltige Materialien stark gefragt, energiesparende Haushaltsgeräte und umweltschonend hergestellte Bauteile gehören zum modernen Lebensverständnis, sowohl beim Mobiliar, als auch bei den Accessoires und in der Bodengestaltung.
Diese grundlegende Veränderung ist übrigens in sämtlichen Wohnbereichen zu beobachten. Immer mehr Architekten setzen auf große Räume, die weniger mit Türen und Mauern abgegrenzt werden. Vielmehr werden Nischen und Kojen durch das Setzen von Raumakzenten geschaffen. Also das bewusste Positionieren von (individuellen) Möbelstücken, Beleuchtungselementen und durchsichtigen Raumteilern. Oder anders gesagt: Wer weniger Raumfläche vollstellt, hat mehr Platz zum Leben.
Glas und Stahl verbinden die Räume
Treppen oder Aufgänge etwa lassen sich mit offenen bzw. verglasten Konstruktionen sozusagen nahtlos in einen Raum integrieren. Und dort, wo die Wohnfläche begrenzt ist, sind es wiederum solche großflächigen Fensterfassaden die ein offeneres Lebensgefühl vermitteln. So lässt sich in der dunklen Jahreszeit das Gefühl vermeiden, eingesperrt zu sein. Und in den wärmeren Monaten lässt sich der Wohnbereich kurzerhand in den Garten, die Terrasse oder zumindest auf den Balkon erweitern.
Wichtig zu beachten:
Im Falle einer derartigen Verglasung ist auf jeden Fall eine fachgerechte, technisch einwandfreie Konstruktion vonnöten, damit Wärme gespeichert wird, das einfallende Sonnenlicht optimal genutzt werden kann und Wetterunbilden sozusagen nicht direkt in den Wohnbereich geholt werden.
Hier allerdings ist fachkundige Beratung unumgänglich. Schon während der Planungsphase sollte ein Gespräch zwischen Architekt und Einrichter spätere Negativ-Überraschungen vermeiden helfen. Wobei die Überlegung, wie man denn künftig in den eigenen vier Wänden leben möchte oder mitunter auch muss, nicht erst bei der Grundsteinlegung starten sollte.
Experten stehen jedenfalls bereits in der Planungsphase mit Rat und Tat zur Seite, zumal Mobiliar und Anschlüsse in Einklang stehen sollten. Denn manchmal reicht schon ein freiliegendes Kabel, um diese neue Schlichtheit nicht mehr genießen zu können.