Ein Klischeehält sich bei manchen – vor allem jungen – Bauherren bisweilen hartnäckig: Wer ebenerdig baut bzw. wohnt, ist fürs Alter gerüstet. Dabei reicht manchmal schon ein winziger „Fehltritt“ bereits in jungen Jahren, um für den Rest des Lebens auf eine barrierefreie Wohnung angewiesen zu sein. Körperliche Handicaps sind also nicht ausschließlich Alterserscheinungen; Krankheit, Unfälle, vererbte Gebrechen – nichts davon lässt sich vorab zu 100 Prozent abschätzen oder verhindern. Eine gute Versicherung kann zwar die schlimmsten Kosten abfedern, doch mit ein paar grundlegenden Überlegungen im Vorfeld eines Baus oder einer Sanierung ließen sich manche „Stolpersteine“ prinzipiell vermeiden. Keine „Fußangeln“ im Eingangsbereich! Wer grundlegend barrierefrei wohnen will, sollte bereits in der Planungsphase einige potenzielle „Hürden“ orten und vermeiden. Das beginnt bei der Lage und dem Einbau von Türen, bei denen Schwellen jederart vermieden werden sollten. Ein Absatz mit Abtritt sieht zwar hübsch aus, birgt aber Sturzgefahr und ist ein lästiges Übel für alles, was auf Rädern daherkommt – ob Kinderwagen, Rollstuhl oder auch nur der Möbelpacker. Unvermeidbare Stufen dieser Art lassen sich problemlos mit Rampen überbrücken.
Weitere Barriere-Hotspots sind Küchen, Bäder und Treppenhäuser: Niederflurige Badewannen, flächenbündige Duschkabinen oder tiefer angebrachte Küchenmöbel sind hier eine ideale Lösung. Zudem sollten scharfe Kanten vermieden werden, um auch die allerkleinsten Mitbewohner vor Verletzungen zu schützen.