Grundsätzlich wird zwischen folgenden Arten von Dachbegrünung unterschieden:
- Extensive Dachbegrünung
- Intensive Dachbegrünung
- Mischform
Eine Dachbegrünung wird oft auch als Gründach bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Bauwerksbegrünung, die verschiedenste Pflanzen auf dem Dach eines Gebäudes vorsieht. Die Bepflanzung ist oft optischer Natur, sie kann aber auch die Funktion des Hauses verbessern, oder als Lebensraum in oft dicht bebauten Städten dienen. Bei der Dachbegrünung wird meist zwischen zwei oder seltener drei unterschiedlichen Typen unterschieden.
Grundsätzlich wird zwischen folgenden Arten von Dachbegrünung unterschieden:
Bei der extensiven Begrünung wird vor allem mit niedrigen und robusten Pflanzen und Stauden wie Sukkulenten, Moosen, Kräutern und niedrigen Gräsern gearbeitet. Diese Art von Dachbegrünung ist sehr naturnah und wird vor allem für Dachflächen gewählt, die nicht als Dachgarten genutzt werden. Das Begrünungssystem kann eine Höhe von ca. 5 Zentimeter bis maximal 20 Zentimeter erreichen und ist pflegeleicht. Das Dach sollte nur zur Kontrolle und zur gelegentlichen Pflege betreten werden. Wird eine solche Dachbegrünung geplant, dann muss eine zusätzliche Dachbelastung, die sich in der Regel zwischen 40 und 150 Kilogramm pro Quadratmeter bewegt, hinzugerechnet werden.
Bei der intensiven Dachbegrünung können Pflanzen auch 1 Meter erreichen. Diese Dächer werden zudem oft als Dachgarten genutzt und werden meist mit kleinen Bäumen, Sträuchern und Stauden ausgestattet. Bei einer intensiven Dachbegrünung ist die Belastung des Daches um einiges höher. Sie kann bis zu 600 Kilogramm pro Quadratmeter betragen.
Die Mischform aus diesen beiden Dachbegrünungen, wird als einfache Intensivbegrünung bezeichnet. Dabei werden die Dachgärten nur sehr begrenzt bepflanzt.
Die Vorteile einer Dachbegrünung sind vielfältig. Das Gründach schützt die Dachabdichtung und verhilft dieser zu einer längeren Lebensdauer. Zudem wehrt eine Dachbegrünung UV-Strahlen ab. Auch die Höchsttemperatur auf der Dachoberfläche kann sich bis zu 25 Grad reduzieren. Mit einem Gründach entlastet man auch das städtische Abwasserkanalsystem. Bei starkem Regenfall kann es das Wasser vorläufig zurückhalten bzw. speichern. Durch das Speichern und das langsame Verdunsten des Regenwassers verbessert sich in der Umgebung das Mikroklima. In stark bebauten Zonen kann eine Reihe von Gründächern im Sommer die Temperatur erheblich reduzieren. Zudem werden durch die Vegetation auf dem Dach Schadstoffe und Staub aus der Luft herausgefiltert und gebunden. Ein Gründach kann somit die CO2-Belastung reduzieren.
Ob ein Dach für eine Dachbegrünung geeignet ist, hängt von der Neigung ab. Idealerweise hat ein Dach eine Neigung von 5 bis 15 Prozent. Da es sich hierbei um eine geringe Neigung handelt, sind keine besonderen Vorkehrungen zu treffen, denn das Substrat kann kaum abrutschen. Eine Drainageschicht zur Vermeidung von Staunässe ist auch nicht notwendig. Besteht eine Dachkonstruktion aus Holz oder Beton, dann eignet sich diese grundsätzlich für eine Dachbegrünung. Bei Dächern, die mit Dachziegeln eingedeckt sind, ist dies nicht der Fall. Voraussetzung ist überall, dass die Konstruktion eine entsprechende Tragfähigkeit hat. Bei einem Neubau kann die Planung eines Gründaches bereits in der Berechnung des Daches mitaufgenommen werden. Bei bereits bestehenden Gebäuden ist es unerlässlich, einen Fachmann hinzuzuziehen, der die Dachkonstruktion überprüft.
Bei den Gebäudedächern unterscheidet man zwischen Warmdach und Kaltdach. Ein Warmdach hat einen einschaligen, nicht durchlüfteten Aufbau. Diese Art von Dach ist grundsätzlich für eine Dachbegrünung jeglicher Art geeignet. Das Kaltdach ist hingegen eine zweischalige Dachkonstruktion mit einer sogenannten Hinterlüftung. Dieser Dachaufbau ist im Normalfall relativ leicht und kann nur eine geringe Zusatzlast aufnehmen. Ein Kaltdach eignet sich also nur für eine extensive Begrünung.
Sobald ein Dach einen größeren Neigungswinkel als 15 Grad und maximal 35 Grad hat, sind Schubsicherungen notwendig. Diese leiten zusätzliche Lasten, die beispielsweise durch Schnee entstehen können, ab und vermindern den Druck auf die Dachkonstruktion.